"Atompilz" über Börry
Wochenende und Urlaub. Auf dem Weg
zu  meinem  Engel  gondele  ich durch den Norden. An der niedersächsischen  Grenze beginnt der Regen. Trotzdem sehe ich diese bodennahe  Wolke  und  fange  sie  ein  auf dem Foto. Sieht sie aus wie  ein  Atompilz?
Stimmt,  es  ist  auch  so  etwas   Ähnliches.
Es handelt  sich  um  die  Dampfwolke  der Kühltürme des Atomkraftwerkes Grohnde. Selten  ist  in  Norddeutschland  so  wenig Wind, dass sie fast senkrecht steht.
Das Kraftwerk liegt an der Weser und ist dem Fluggelände Börry vorgelagert.  Die Dampffahnen sind ein optimaler weithin sichtbarer Windrichtungs-Anzeiger.
Häufiger sieht man sie so:
Börry ist eines der wenigen sehr gut gepflegten Hangstartgelände
im Norden. Bei Südwest stürmt alles hier hin, was in die Luft will.

Leider kamen auch Gleitschirmpiloten, die sich nicht an die beiden hier geltenden simplen Dreier-Regeln halten konnten:
Fliegt ein Drachen, dürfen nicht mehr als drei Gleitschirme in die Luft. Stehen weitere Flieger am Start, wird nach 30 Minuten
Flugdauer freiwillig gelandet. Weil die ortsansässigen Piloten - immer noch in der Mehrzahl Drachenflieger - an Wochenenden
in ihrem eigenen Fluggelände nicht mehr fliegen konnten, sind seit kurzem Gastflieger am Wochenende nicht mehr willkommen.

Unter dieser Disziplinlosigkeit einiger weniger leiden nun alle. Auch Gastflieger mit Drachen.
Das ist fast so schlimm wie eine Atombombe: Es radiert das Gelände von meiner Landkarte.

WinDfried (Freitag 12.08.2005)