können Steine fliegen?

Am Pfingstmontag (21. Mai 2002) war ich natürlich fliegen.
Seit einer Woche habe ich den "Dragon" und ich konnte es nicht erwarten mit dem neuen Schirm zu fliegen, zwar bin ich Freitags und Samstags geflogen, aber Gestern, da ging nichts..
Der Tegelberg war in eine Wolken gehüllt. Im Fachland schien die Sonne aber die Berggipfel waren in Wolken und die Wolkenbasis reichte bis zur Stütze der Seilbahn herunter.
Ich bin trotzdem mit der Seilbahn hoch gefahren. Ich hoffte auf eine Wetterbesserung. Und siehe da, plötzlich konnte ich von oben durch ein Wolkenloch die Talstation sehen. ofort machte ich mich fertig zum Start, aber da war die Wolkenlücke wieder zu und der Wind drehte am Startplatz nach Süd. Also stand ich da, fix und fertig zum Start, aber es ging nicht.
Und zur Krönung fing es auch noch an zu regnen. Damit mein Schirm nicht zu nass wurde, half mir ein befreundeter Flieger beim Einpacken.
Etwas später, als ich es für ausgeschlossen hielt von oben starten zu können, da entschloss ich mich dann einen Startplatz unterhalb der Wolkendecke zu suchen und bin den Berg hinunter gestiegen.
Etwa auf 1/3 des Berges, in der Kuhle, traf ich dann noch einen Gleitschirmflieger. Er hatte eine Passagierin dabei und sie wollte unbedingt fliegen. Wir diskutierten unsere Aussichten und unentschlossen uns dann noch weiter abzusteigen.
Dann an der Rohrkopfhütte, das ist bereits die Hälfte des Berges, da ergab sich dann eine Startmöglichkeit. Eilig breiteten wir unsere Schirme aus. Die Wolkenbasis hob und senkte sich immer wieder und bei einem günstigen Moment, der Rückenwind war momentan nicht zu stark, startete der Tandempilot. Ich wollte gleich nach dem Tandemflieger starten. Doch es kam anders.
Ich zog den Schirm zum Starten hoch, aber der Schirm hing auf einer Seite und wollte nicht hochgehen. Ich vermutete das die Feuchtigkeit im Schirm schuld daran wäre und versuchte das Starten immer wieder. Kann ich denn noch Starten? Zweifel überkamen mich! Endlich beim dritten Versuch gelang es mir abzuheben und ich flog.
Der Schirm reagierte merkwürdig. Ich konnte nicht wie geplant über die Bäume unterhalb des Rohrkopfes hinweg auf die sichere Seite der Hornburg (ein kleiner Berg vor dem Tegelberg) fliegen sondern musste auf der turbulenten Lee-Seite ins Tal fliegen (es herrschte ein böiger Ostwind mit Spitzen von etwa 25km/h). Verdammt nasser Schirm, schimpfte ich. Aber es ging besser als ich befürchtet hatte und als ich dann unten ankam und den Schirm nach einer sicheren Landung zusammenlegte, da bemerkte ich die Bescherung.
Zuerst als ich ein Ohr des Schirmes anhob, da rutschte etwas in der Kappe umher und als ich dann nachsah, da lag ein flacher Stein, größer als meine Hand und mindestens 1kg schwer. Das war also die Urasche für die Startprobleme und das unmögliche Flugverhalten.
Da habe ich erst mal richtig aufgeatmet, ich hatte schon daran gezweifelt ob ich überhaupt noch starten könnte und beim fliegen verwünschte ich diese Neuanschaffung. Natürlich entschuldigte ich mich dann bei meinem Schirm.
Der Stein muß oben auf dem Berg beim hastigen Zusammenlegen wegen des Regens in die Kappe gerutscht sein. Dieser Stein hat dann die Kappe verformt und deshalb flog der Schirm nicht richtig.
Fazit: Eile mit Weile! Bei einem sorgfältigeren Auslegen des Schirmes wäre mir der Stein sicher aufgefallen!
23.05.02 Augsburg-Hans