Serrig: Rampe über der Basis

Gestern war DHV-Jahreshauptversammlung. Den Sportler-Tag schenke ich mir, habe ich doch mehr Lust auf Fliegen in der Praxis, statt auf Theorie und Siegerehrungen.
Auf dem Heimweg von Warstein mache ich einen Umweg über Serrig. Wenn überhaupt irgendwo, dann passt heute hier der angesagte feuchte Westwind. Meine Stimmung sinkt, je näher ich dem Fluggelände komme. Die Regenpausen werden immer kürzer. Ob ich den Drachen überhaupt aus dem Regenpacksack nehmen mag, wird immer fraglicher.
Auf der Rampe passt dann zwar der Wind. Aber unterhalb schon kondensieren Wolkenschwaden. Über den Wolken zu stehen ist im Gebirge nicht ungewöhnlich. An einem Fluggelände mit nur 188 m Höhe zwischen Start und Landeplatz ist es aber schon ein besonderer Eindruck. Nicht übel hätte ich Lust, mit den ent- stehenden Wölkchen zu spielen. Der Berg südlich vom Startplatz steckt seinen Gipfel ganz in die Wolkendecke. Da kann man oft über Gipfelhöhe aufsoaren. Aber von diesen schnell ziehenden Wolken verschluckt werden möchte ich doch nicht. Ich versuche, den Anblick wenigstens im Foto festzuhalten.
Zum Trost mache ich auf der Weiterfahrt auf einer Hunsrückwiese halt und lasse meinen alten Delta steigen. Er fliegt bis hinauf in die vorbeijagenden Wolkenfetzen.
Den Anblick bei Tageslicht des Flugobjekts, das neulich nachts am Donnersberg Bildmotiv war, will ich den geneigten Abschweb-Lesern nicht länger vorenthalten. Dieser ist mein ältester Drachen überhaupt. Ich habe ihn schon seit Studenten-Zeiten - zu Meditationszwecken. Er hat ein riesigen Windbereich von 1 bis 5 Bft. Wie man sieht, ist Dreieckig der richtige Grundriss für den einfachsten optimalen Flugkörper, der stabil und zuverlässig fliegt. Heute taugt er sogar als Lastenträger für einen Windsack. Ein bisschen Werbung für die italienische Drachenschmiede, die in meinen nen Augen die schönsten Drachen der Welt baut, kann nicht schaden.
WinDfried (Sonntag, 25.11.2007)