Seit Wochen freue ich mich auf diesen Tag. Independence hat einen neuen 1-2-er, ich bekomme wieder einen gesponsert, danke, Stefan, danke, Independence Team!
Ich hab viel Gutes über die mittlere Größe gehört, der Large hat mit der Zulassung noch etwas gedauert. Da ich nicht gerade leichter geworden bin, ist das jetzt die richtige Größe für mich. Stefan ermahnt mich, mich am Boden mit dem Handling vertraut zu machen. Genau das will ich tun und ich denke an einen Startplatz, der Experimente erlaubt: Ochsenalpe am Oberjoch.
Der Original-Sack ist etwas klein für mein fettes Gurtzeug, das hatte ich befürchtet. Gut gestopft geht alles rein und er trägt sich gut. Im Alltag werde ich wohl doch wieder meinen alten, von Bambi angefertigten Sack verwenden, der sieht richtig schön schäbig aus, das minimiert die Gefahr eines Diebstahls und schont den neuen, den ich sicherlich für Bergtouren verwenden werde.
Der Wind ist deutlich schwächer, als ich erwartet habe, aber schön zum Aufziehen.
Ich ziehe probehalber sanft und nehme deutlich vor Zenit den Zug weg. Der Schirm bleibt hängen, das überrascht mich, ich hätte erwartet, dass er das letzte Stück von alleine steigt. Mit deutlich mehr Zug von Anfang an kommt er locker ganz hoch und lässt sich gut korrigieren und beschleunigen. Ich ziehe übrigens mit beiden A-Gurten auf - wie in der Betriebsanleitung empfohlen - das ist auch naheliegend, weil diese mit Druckknopf zusammengeknöpft sind.
Als ich in die Flanke einfliege, ist nur wenig Sonne, ich kann mich eine Weile hangnah und auch etwas hangferner - das Kurvenhandling fühlt sich recht vertraut an - thermisch kreisend halten, bis es mir nach unten zu eng wird.
Dummerweise verpasse ich knapp den Bus, kann aber ganz gut trampen.
Auf der Rückfahrt kaufe ich ein und düse noch zum Tegelberg.
Dort ist es ziemlich bedeckt. Kaum mache ich mich startfertig, setzt Rückenwind ein und bleibt eine Stunde. Zum Glück gebe ich nicht auf. Kurz vor fünf wird es wieder startbar. Ich kämpfe zwischen Latschenschrofen und Rohrkopf um jeden Meter.
Im Bereich der Hornburg kann ich zumindest mein Sinken stark verringern. Am Westgrat wäre es wohl etwas besser gegangen.
Als sich nun schlagartig die ganze Wolkendecke auflöst, tummelt sich da gar ein ganzer Pulk.
Gisela ist begeistert vom Design des neuen Schirms. Sie findet, dass er was von den Naturfarben und -Formen eines Schmetterlings hat. Das finde ich auch.
Den Tag beschließe ich mit einem Bad im Schmuttersee.