Wieder trüb. Der Buchenberg ist schwach zu sehen, um halbelf fährt die Bahn nicht (bei "schönem Wetter" führe sie ab zehn). Ich will fliegen und bin bereit, auch zu steigen.
Gisela rechnet mit mir in Buching und beschließt, in diese Richtung zu wandern. Der Wasserspiegel des Forggensees ist wieder ein bisschen höher als letztens.
Ich habe beim Losfahren gesehen, dass es aufreißen könnte. Das bringt mich auf den Gedanken, es am Tegelberg zu versuchen. Ich bin um elf dort, müsste bis zwölf warten, sehe im Monitor Rückenwind und die Wolken hängen noch dick. Ich habe Lust meine Bergtour in Pfronten oder im Tannheimer Tal zu machen. In Pfronten denke ich an Tiroler Stadl an der Nordflanke das Breitenberg, Am Fuß ist Ostwind, ich glaube, das passt nicht.
Im Tannheimer Tal setze ich auf Krinnenalpe. Ich steige den Sommerweg und stoße passagenweise auf tiefen Schnee.
Oft weiche ich in Steilgras aus oder kämpfe mich durch Büsche und Bäume. Das ist alles extrem anstrengend. Inzwischen weiß auch Gisela, dass ich hier bin.
Gisela lässt sich nicht beirren, sie geht weiter, am leeren Illasbergsee vorbei.
Der Aufstieg nach Kniebis wird ein Härtetest.
Kurz vor der Bergstation der Sesselbahn stoße ich auf den Rodelweg, der geht sich wesentlich angenehmer. Falls es nicht zum Fliegen geht, merke ich mir den vor. Das letzte Stück zum Startplatz ist reine Schneestapferei.
Der Wind kommt deutlich westlich, der Startplatz eignet sich für Nordost bis Nordwest. Ich ruhe mich aus.
Gisela ist bald in Berghof.
Ich mache mich für Nordwest startfertig, in der Hoffnung auf einen geeigneten Moment.
Das wird eine Geduldsprobe.
Gisela spürt schon deutlich ihre Knie und geht nur noch sehr langsam.
Kurz nach halbvier bekomme ich meine günstige Phase. Ich starte problemlos und fliege Richtung Haldensee.
Ich lasse mich vom Talwind Richtung Nesselwängle blasen.
Ich lande am Ende der Wiese gegen den Starkwind.
Gisela ist inzwischen beim Griechen an der Talstation der Buchenbergbahn, die inzwischen doch fährt. Da komme ich auch hin. Es fliegen noch einige.
Auf der Rückfahrt schauen wir uns noch die Strudel des Wasserkraftwerks an und beobachten die Möwen, wie sie auf turbinengeschädigte Fische lauern.