Durch Wallis und Goms

Im Februar habe ich das Finsteraarhorn schon mal hier gezeigt. Da war es weit weg und schwarz im mit Altschnee verzierten Spätwinterpanorama.
Jetzt kann ich es von ganz nah noch einmal präsentieren. Diesmal hat die Kaltfront von Sturmtief Martin es mit etlichem frischen Neuschnee verziert und es sicht wenig nach Frühsommer aus.
Eigentlich sind wir nach Fiesch gefahren, weil ich endlich mal die 100 km Marke knacken will. Ken mit seinem Schirm will das Gelände kennen lernen. Das Rückseiten-Wetter bietet auch genug Thermik für einen langen Flug.
Über den Fiescher Gletscher geht es mühelos und mit reichlich Höhe ins Goms.
Ich besuche die Grimselschlange, die heute sichtbar ist. Das ist ein Wolkenband auf ganz anderer Höhe, als die Wolken-Straße des Oberwallis, die mich bis hierher gebracht hat. Die Erscheinung signalisiert, dass hier der Talwind verstärkt durch leichten Nordwind-Einfluss hier über den Pass schwappt.
Beißen lassen will ich mich allerdings nicht. Also kehre ich um und komme zeitig zurück zum Startplatz am Eggishorn.
Der Wind hat hier auf West gedreht und verhindert, dass ich über den Aletsch-Gletscher ins Unterwallis weiter reiten könnte. Schade, dort ist die Wolkenbasis noch höher, als die 3.200 m hier. Andere schaffen es schon, wenn sie zeitiger als ich gestartet waren. Stattdessen komme ich tief und kann mich nur mühsam an Baumgrenze und Almen zurück hungern zum Landeplatz.
Am nächsten Tag kündigt sich schon die nächste Warmfront an. Hohe Zirrusfelder schatten immer wieder die Sonne ab. Wir dümpeln beide in der Nähe des Startplatzes herum. So kann ich meinen Reisegefährten Ken knipsen, und er mich.
Wir landen bald und kommen rechtzeitig vor der angesagten Wettersauerei auf die dank Lötschberg-Autoverladung gar nicht so lange Heimreise.
WinDfried (Samstag/Sonntag 13. / 14. Juni 2009)