Schiffe in Neumagen

Schon zum zweiten Mal in diesem Dezember beglückt uns eine winterliche Ostlage mit schönem Flugwetter für unsere westlichen Mittelgebirge.
Von Bonn auf der Heimfahrt Richtung Mainz mache ich den Umweg ins Drachen-Paradies Neumagen. Weil ich den frischen Ostwind bemerkt habe, freue ich mich auf einen schönen langen Flug als krönenden Abschluss des Fliegerjahres 2008.
Angekommen steht eine Fliegerschar plaudernd um zwei aufgebaute Drachen. Niemand ist in der Luft. Ich frage in die Runde und erhalte die Auskunft „zu viel Nord“ (der Windsack steht senkrecht zur Rampe) und „zu böig“ (der Windsack steht waagerecht aber ganz ruhig. Weil ich spät dran bin, baue ich mit fliegenden Fingerchen auf. Der Fexi - frisch vom Check hatte einen ruhigen Gleitflug, bei dem ich mich wieder an das feine Gefühl gewöhnen konnte. Jetzt kann ich es auch mal wieder mit herzhafteren Bedingungen angehen. Startbereit gehe ich zu den anderen und verkünde, ich wollte keinem Local das Vorflug-Recht nehmen. Nein, nein, man wolle erstmal einen Start sehen, und dann entscheiden ...
Also darf ich als erster starten. Dank zweier kompetenter Starthelfer (Danke!) bekomme ich einen ruhigen Moment für zwei Tänzelschritte auf der Rampe. Dann hebt es mich senkrecht hinauf in ein zuverlässiges Aufwindband. Das reicht leider nur für 200 m über Start. Die gelegentlichen Böen dann bringen kurzzeitig etwas mehr.
Eigentlich wollte ich andere Drachen knipsen. Dafür hatte ich die Kamera an den Steuerbügel montiert. Leider sehe ich von oben, wie die zwei Kollegen am Startplatz wieder abbauen.
Dann fotografiere ich halt Schiffe, die heute trotz der „ruhigen Zeit zwischen den Jahren“ und Sonntag in erstaunlich großer Anzahl auf der Mosel unter mir vorbei tuckern.
Nur weil mir kalt wird, gehe ich landen bevor die Sonne verschwunden ist.
WinDfried (Sonntag 28. Dezember 2008)