Eigentlich ist bei mir Freitagmorgen Klavier dran. Aber
wenn die Sonne scheint und der Wind am Tegelberg gut
aussieht? Mühsam hacke ich das Eis von der Frontscheibe.
Am Tegelberg erweist sich die Heckklappe als hoffnungslos
zugefroren. Ich würge den Flugkram zur Fahrertür raus. Oben
fühle ich mich angeschlagen. Der Wind ist gut, das wird schon!
Alle kommen gut weg. Dann bin ich allein und mache mich fertig.
Der Wind nimmt zu. Das Aufziehen gelingt schmerzfrei, ich muss
zwei Schritte zurück, verliere das Gleichgewicht und sitze auf
dem Arsch. Stehe gleich auf, jetzt ist die Kappe weich, ich lege ab.
Alles wieder zurück zu bringen, kostet meine ganze Kraft. Die
Leinen sind unglaublich verheddert, so habe ich das schon etliche
Jahre nicht mehr erlebt. Ich sortiere und sortiere ... dann muss ich
mich ganz dringend erleichtern. Als ich wiederkomme, sind noch
zwei Flieger da, die starten problemlos noch weiter vorne in der
Schräge. Ich sortiere weiter und weiter. Als ich mich endlich mit
den Leinen wieder auskenne, dreht der Wind - auf Rückenwind!
Andere Flieger steigen schließlich in
die Skiabfahrt ab. Ich nehme die Bahn.
Ich bin erschöpft und frustriert.
Zum Klavierspiel fühle ich mich
erst abends wieder in der Lage.