Gedopt mit Himbeeren

Heute habe ich wenig Zeit, weil nachmittags noch eine andere Verpflichtung. Geht nichts großes, mache ich hat was kleines und stehe mal wieder am Finkenberg. Bloß war ich gestern beim UL-Schlepp in Hinterweiler und habe darum den Turmlosen dabei. Nicht ganz der richtige Flieger für den engen Schneisenstart und das kleinräumige Aufwindband hier.
Nach dem Aufbau habe ich Zeit, denn der angekündigte Wind lässt noch auf sich warten. Bloß vereinzelte thermische Böen streichen gelegentlich den Hang hinauf.
Der Startplatz hier würde für mehrere Gleitschirme oder Drachen reichen. Allerdings ist der Platz derzeit mit Himbeersträuchern überwuchert. Die hängen über und über voller reifer Früchte. Also knipse ich die Pracht und nasche dann weg, was ich greifen kann.
Dass die Himbeere auch eine wertvolle Arzneipflanze ist, wissen nur noch Fans der Hl. Hildegard von Bingen. Vielleicht nützt mir das „rote Aspirin der Natur“ ja sogar beim Fliegen?
Nun, Doping im Flugsport nützt gar nichts. Außer vielleicht etwas blauer Dunst bei Gleitschirm-Akrofliegern gegen die Angst. Mir hilft es heute nicht. Ich starte in eine Ablösung und schaukele aus der Schneise hinaus. Bis ich den Drachen stabilisiert habe, ist auch der Aufwind weg und ich achtere runter zu einer unsouveränen Landung bei Null Wind.
Einer der Gleitschirm-Piloten, die inzwischen auch eingetroffen sind, macht es besser mit der Hilfe einer schönen Wolke. Meinen herzlichen Dank auch an die Famiglia Kern, für die Organisation eines Fahrdienstes!
WinDfried (Sonntag 11. Juli 2010)