Auf dem Weg zu Gisela fahre ich an der Nebelgrenze.
Als ich später Gisela erzähle, dass heute die erste Bergbahn wieder fährt,
sagt sie: Geh fliegen! Ich fahre also zum Hahnenkamm, dessen Winter-
betrieb mir gestern schmackhaft gemacht wurde. Der Sommerstartplatz ist
Skipiste und damit verboten. Der neue Winterstartplatz Ost wird mit dem
4-er-Sessellift erreicht. Ich stapfe also von der Extra-Ausstiegsstelle der
Gondelbahn zum Lift hoch, da muss ich als Fußgänger Fußrutscher an-
schnallen, die aber schlecht rutschen. Ich bin in der irrigen Annahme,
dass ich den Sack auf den Schoß nehmen muss. Die Bahn fährt sehr
schnell, ich falle fast aus dem Sitz, kann mich am Sicherungsbügel noch
halten, diesen aber nicht schließen, weil der Sack zu dick ist, das wird
sehr unbequem. Erleichtert lasse ich oben den Bügel los, beim Ausstieg
bin ich zu langsam und werde vom Sessel brutal umgerissen, bekomme
dabei einen heftigen Schlag auf den Bauch. Der Lift wird gestoppt. Ich
bin ganz benommen. Allmählich sortiere ich meine Knochen und auch
der Schmerz lässt nach. Mit letzter Kraft erreiche ich den neuen Winter-
startplatz Ost. Der hat eine ausgeprägte Stufe nach wenigen Metern, bei
Wind von vorn dürfte das kein Problem sein - aber es ist eher windstill.
Als ich mich noch mehr erholt habe, bekomme ich viel Hilfe beim Aus-
legen und Sortieren. Aber bei meinem Start ist der Schirm an der Stufe
nicht oben, ich kämpfe weiter, aber da kommen Latschen! Ich bleibe
hängen, hebe eingewistet ab, drehe mich aus und fliege nach links auf die
Bäume zu - kann rechtzeitig weglenken. Bin frei, aber auch ziemlich fertig.
Östlich vom Hornbergl finde ich einen schwer zu zentrierenden Bart.
Ich drehe ein bisschen, aber auf die Dauer ists mir zu anstrengend.
Also besser übers ruhige Tal.
Die Stimmung am Landeplatz ist ansteckend gut. Ich brauche lange, um mich zu
erholen. Ich hole mir eine Apfelschorle aus der kleinen Nebenhütte. Alex hat meinen
Start beobachtet und gesehen, dass ich links einen kleinen Verhänger zwischen C und
D hatte, der beim Abheben rausgegangen ist. Ich habe noch weitere gute Gespräche.
Bald bin ich wieder bei Gisela.
Der gehts sehr schlecht. Aber
ich bin nun auch angeschlagen.
Zu Hause habe ich Herzstiche.
Ich habe vom Winterbetrieb am Hahnenkamm durchaus zwei-
felhafte Erinnerungen: Skistart 28.2.2004, versuchter Skistart 24.1.2006. Deshalb hab ich sowas die letzten Jahre gemieden.